Zwei wie Dynamit und Feuer: Western (German Edition) by Timothy Stahl

Zwei wie Dynamit und Feuer: Western (German Edition) by Timothy Stahl

Autor:Timothy Stahl [Stahl, Timothy]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-10-19T22:00:00+00:00


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Bisweilen konnte Remy Deveraux ausgesprochen pragmatisch sein. Das hatte er just einmal mehr unter Beweis gestellt.

Da er sicher sein konnte, dass sich der Irrtum, der zu seiner Festnahme durch den Sheriff geführt hatte, binnen kurzem aufklären würde, hatte er sich von Sheriff Art Lawson ein Blatt Papier und einen Bleistiftstummel geben lassen und es sich auf der Zellenpritsche so bequem wie möglich gemacht.

Dann hatte er sich seines alten Talentes besonnen, mit dem er sich drüben in Frankreich als junger Spund seine Francs verdient hatte, und angefangen zu zeichnen.

Als Lawson nach einer guten Stunde wieder auftauchte, hatte Deveraux das Bild fertig.

"Mister Deveraux! Sir – kommen Sie bitte."

Der Sheriff stand in der offenen Zellentür und wies mit einladender Geste hinaus auf den wenig einladenden Flur, der zwischen den Zellen lag.

Deveraux folgte Lawson durch die Tür am Ende des Korridors aus dem Zellentrakt hinaus ins Office.

"Tut mir Leid, dass Sie so lange warten mussten. Aber ich bin ein gewissenhafter Mann, und es nahm einige Zeit in Anspruch, Ihre Legitimation zu überprüfen."

Art Lawson reichte Remy dessen Revolvergurte. Er schnallte sie um.

"Schon gut", sagte er, wenn es auch etwas zerknirscht und nicht ganz aufrichtig klang.

Aber er wusste aus Erfahrung, dass es meist etwas dauerte und nicht ganz unproblematisch war, die Identität eines Mitarbeiters der Agency nachzuprüfen. Sie besaßen keine Ausweise in dem Sinne, schließlich operierte die Agency verdeckt und es gab nicht zu viele Leute, die von ihrer Existenz wussten.

Im Falle eines Konfliktes mit den offiziellen Ordnungshütern der Vereinigten Staaten gab es Adressaten, die per Telegramm verständigt werden konnten und die wiederum dafür Sorge trugen, dass den Leuten der Agency keine weiteren Steine in den Weg gelegt wurden.

"Verdammt merkwürdiger Verein ist das, dem Sie scheint's angehören", konnte sich Art Lawson nicht verkneifen. "Frage mich, was einer wie Sie in meiner Stadt zu suchen hat."

"Würden Sie mir glauben, wenn ich sagte, dass ich Urlaub in Sacramento mache?"

"No, Sir. Also?" Der Sheriff blickte den Franzosen auffordernd an.

Deveraux zögerte.

"Ich kann Sie auch wieder in den Bau stecken, wenn Sie nicht auspacken wollen." Lawsons Hand ruhte nur wie zufällig auf dem Griff seiner Waffe.

Deveraux zweifelte nicht daran, dass der Sheriff seine Drohung wahr machen würde.

Aber es lag nicht daran, dass er sich dafür entschied, Lawson einzuweihen. Zum einen gab es nicht sehr viel, was er dem Sheriff überhaupt erzählen konnte, und möglicherweise konnte ihm ja der Oldtimer weiterhelfen. Und zum anderen mochte er früher oder später auf die Unterstützung Lawsons angewiesen sein. Allen Schwierigkeiten, die sie bis jetzt miteinander gehabt hatten, schien ihm der Sheriff von Sacramento doch ein brauchbarer Mann zu sein, der seinen Stern nicht nur blank polierte und spazieren trug, sondern voll und ganz dahinter stand.

"Natürlich habe ich von der Sache gehört, mich aber nicht groß drum geschert", sagte Lawson, als Deveraux ihm reinen Wein eingeschenkt hatte.

Der Sheriff hatte schon zuvor Malzkaffee in zwei Tassen geschenkt. Die beiden Männer saßen sich am Schreibtisch des Sheriffs gegenüber.

"Ich habe der Geschichte zunächst auch keine große Bedeutung beigemessen", gestand Deveraux. "Aber die Ermordung meines Informanten hat mich eines Besseren belehrt.



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